Der Umgang mit Geld will gelernt sein. Aber wann fange ich an meinem Kind Taschengeld zu geben? Und wie vermittel ich ihm das Geld nicht einfach vom Himmel fällt?
Gute Frage, auf die ich leider keine Perfekte Antwort habe. Ich kann Dir aber gerne verraten wie wir es handhaben.
Angefangen Laura Taschengeld zu geben haben wir mit der Einschulung. In der ersten Klasse lernen Kinder die Zahlen und somit fanden wir dies als einen guten Zeitpunkt.
1,- € die Woche bekam sie. Ganz stolz hat sie von ihrem Geld ein Brötchen oder Schokoriegel in der Pause gekauft.
In der zweiten Klasse bekam Laura 2,- € die Woche und nun in der dritten Klasse erhält sie 3,-€
Laura ist eher der Typ der gerne spart und sich dann etwas größeres wie z.B Lego oder Schleich Pferde kauft.
So ist die Freude natürlich groß wenn Omi oder Opi auch mal etwas in das Sparschwein stecken.
Es geht uns beim Taschengeld nicht darum, dass sich die Kinder mehr kaufen können. Vielmehr hat Laura so ein Gefühl dafür entwickelt wie viele Wochen sie sparen muss um ein z.B. ein neues Schleich Pferd zu kaufen. Und zwar 7-15 Wochen ( in der Ersten Klasse)
Seit dem wir damit angefangen habe, erkläre ich den Kinder ganz banal manchmal wie lange ich für dieses jetzt arbeiten musste. Z.B. wir mussten Neue Klamotten kaufen Wintergrundausstattung für 2 Kinder mit Unterwäsche, Schuhe und Co. Ihr wisst da kommt eine Summe zusammen. Da habe ich gesagt schaut mal für die ganzen Sachen musste Mama einen halben Monat arbeiten gehen. Oder der Neue Reithelm da musste Mama eine Woche für arbeiten. Natürlich sage ich es ohne Vorwurf, rein informativ! Dann schauen die beiden mich an und sagen jedes mal Danke Mama, das ist wirklich viel.
Wenn es mittlerweile zu dem Punkt beim Einkaufen kommt, den wir alle kennen, Mama darf ich das haben dann fragt Nils mich oft: wie lange musst Du dafür arbeiten gehen? Ganz oft ist dann seine Antwort, das ist mir das nicht Wert ich spiele lieber mit Dir.
Ich hoffe den beiden so ein Gefühl dafür zu geben, dass Geld nicht einfach so da ist und das wir Vernünftig damit umgehen müssen.
Kinder die Taschengeld bekommen lernen so einen hoffentlich vernünftig
Umgang mit Geld.
Sie begreifen, wie man durch geduldiges Sparen kleine und größere Wünsche erfüllen kann.
Mit Hilfe von Taschengeld erlernen Kinder frühzeitig finanzielle Prioritäten zu setzen. Sie lernen Verantwortung für das eigene Geld zu übernehmen und werden langsam an Lust und Frust unserer Konsumgesellschaft herangeführt. Dabei ist die Höhe des Taschengelds gar nicht so entscheidend. Ich denke auch nicht, dass es hier die richtige Höhe gibt. Trotzdem habe ich Euch hier eine Taschengeldtabelle zusammengestellt, sie richtet sich nach den Empfehlungen der deutschen Jugendämter.
Dies soll Euch wirklich nur als Orientierung dienen. Umfang und Zeitpunkt sollte immer auf die Familienverhältnisse angepasst sein. Wichtig ist nur, dass ein Kind lernt angemessen mit Geld auszukommen.
Taschengeldtabelle
Jahre | Betrag (Empfehlung) | Monatliche Auszahlung | Wöchentliche Auszahlung |
---|---|---|---|
Unter 6 | 1 € | nein | ja |
6- 7 | 2 € | nein | ja |
8- 9 | 3 € | nein | ja |
10 | 18 € | ja | nein |
11 | 20,50 € | ja | nein |
12 | 23 € | ja | nein |
13 | 25,50 € | ja | nein |
14 | 30,50 € | ja | nein |
15 | 38 € | ja | nein |
16 | 45,40 € | ja | nein |
17 | 61 € | ja | nein |
18 | 76 € | ja | nein |
Natürlich sagt die Taschengeldtabelle nichts über den richtigen Umgang mit dem Taschengeld aus. Um unseren Kindern den richtigen Umgang mit Geld beizubringen sollten wir Eltern ihnen das Taschengeld regelmäßig, unaufgefordert und ohne Murren geben.
Lediglich ab und an sollten wir sie daran erinnern, nicht alles auf einmal auszugeben, sondern etwas davon zu sparen. Grundsätzlich sollten sich Kinder alles von ihrem Taschengeld kaufen dürfen, was sie möchten. Es ist ihr Geld, dass wir ihnen zur Verfügung stellen. Wir müssen ihnen auch vertrauen entgegen bringen, dass sie vernünftig damit umgehen.
Einzige Bedingung sollte sein: Es darf nichts gefährliches oder ungesund damit gekauft werden ( kein Messer, keine Zigaretten oder ähnliches).
Taschengeld ist kein Erziehungsmittel!
Falls sich eurer Kind einmal verkalkuliert hat, ist dieses schon Strafe genug. Vorwürfe sind überflüssig. Mit Taschengeld sollten wir Eltern unsere Kinder weder bestrafen noch belohnen!
Das heißt, dass die Höhe des Taschengeldes nicht als Strafe herabgesetzt oder als Belohnung heraufgesetzt werden sollte. Taschengeld ist keinesfalls ein Erziehungsmittel!
Am Anfang wird der Umgang mit Geld noch sehr ungewohnt sein! Die typischen Anfangsfehler werden nicht lange auf sich warten lassen!
Auch der Umgang mit Geld will gelernt werden. Genau wie alles andere.