Fliegen mit Kindern

Mittlerweile fliegen wir sehr gerne und oft in den Urlaub. Eine Zeitlang haben wir uns einfach nicht getraut. Zu groß war die Sorge um den Stress während des Fluges und die Horrorvorstellung ,,Kind schreit 4 Stunden lang,,
Bei unserem ersten Flug waren Nils und Laura 3 und 5 Jahre alt. Mittlerweile sind wir ,,Profis,,. Alles läuft reibungslos und wir können entspannt fliegen.

Das Wichtigste in Kurz: Bereitet Eure Kinder auf den Flugtag gut vor. Besprecht was wann passiert. Spielt es ggf. einfach mal zu Hause nach.
Ein Elternteil kümmert sich am Flughafen (Abflug sowie Landung) um den Papierkram, wo müssen wir hin, wo ist was... Der Andere sorgt nur für die Kinder und hält alle zusammen. Klappt bei uns prima.

Im Flugzeug leichtes Unterhaltungsgepäck was die süßen nicht so oft haben. Bei uns sind dies Klebebücher, Rätselblöcke, Tablett und ganz wichtig das Lieblingskuscheltier! Etwas zum Essen und Kaugummi. Wechselsachen.

Wer es gerne ganz ausführlich lesen mag bitte sehr :)

Die Vorbereitung auf den Flug

Bereitet Euer Kind frühzeitig auf die Reise vor. Erzählt ihm, was es zu erwarten hat. Das es in einem Flugzeug über den Wolken fliegen wird und sich ruhig verhalten sollte. Ihr könnt entsprechende Bücher lesen oder Geschichten, Bilder und/oder Videos zeigen.
Erzählt auch den Ablauf des Tages. Evt muss man bereits in der Nacht los und holt das Kind aus dem Schlaf. Auf einem Flughafen ist es wuselig und manchmal auch stressig. Wir haben eine klare Aufteilung. Mein Mann schaut, wo wir hinmüssen und hat die Papiere. Ich habe die Kinder im Griff und sorge dafür das wir hinterherkommen und uns nicht verlieren.

Nach dem Einchecken folgt die Sicherheitskontrolle. Bereitet Euch zu Hause schon einmal drauf vor. Oder spielt es nach. Durch den Metalldetektor gehen, Sicherheitspersonal das einen evt ,,kitzelt,, auch das Kuscheltier wird durchleuchtet. Nehmt so die Angst vor dem was Euch erwartet.
Spielt zu Hause Flugzeug: Ein Elternteil ist Pilot(in), der andere Steward oder Stewardess, und der/die Kleine Passagier.
Fragt Euer Kind, was es sich unter dem Fliegen vorstellt, geht auf mögliche Ängste ein.
Stellt das Fliegen immer als schönes Erlebnis dar und vermeidet Sätze à la: „Wenn du dich nicht artig verhältst, schimpft die Stewardess“ oder dergleichen.

Auch während des Fluges. Beim Start sagen wir : Und nun sind wir der Rennwagen und geben richtig Gas. Nils findet es Klasse. Wenn wir dann doch mal ein Luftloch haben, ruf ich immer Huiiiiii, das kitzelt im Bauch. Nils und Laura müssen dann lachen, ja gut andere auch aber das ist mir egal!
Einmal hatten wir ein paar mehr Turbulenzen, ich habe mir nicht anmerken lassen das mir mulmig war und habe gesgat: Super das ist ja heute wie Achterbahn fahren. So konnte ich die Situation für die Kinder ins Positive lenken.

Fragt vor Abreise die Fluglinie, ob in der Maschine Mal- oder Spielzeug an Kinder verteilt wird. Fast alle größeren Airlines bieten so etwas an. Erzählt Eurem Kind, dass es im Flieger eine Überraschung gibt. Wenn nicht von der Airline dann habt selber etwas dabei.

Was man mit in den Flieger nehmen sollte

Eltern kennen Ihr Kind natürlich am besten, entsprechend sollte das Spielzeug ausgewählt werden, das im Handgepäck mitgenommen wird. Achten dabei auf Folgendes:
Passt die Menge und Auswahl der Spielsachen der Flugzeit an. Bei einer Kurzstrecke um zwei Stunden muss nicht das ganze Kinderzimmer mit. Ihr müsst es ja auch tragen ;)
Vergesst nicht, das Lieblingskuscheltier mitzunehmen.
Packt ein bis zwei altersgerechte Bücher ein, aus denen entweder Ihr vorlest oder in dem die Kinder eigenständig blättern können. Wimmelbücher eignen sich hierbei besonders.
Das Spielzeug sollte nicht zu kleinteilig sein. Grund: Fällt ein Element ausgerechnet in der Anschnallphase auf den Boden und bleibt unauffindbar, kann das Genörgel und Geschrei losgehen.
Bei längeren Strecken eignen sich auch Tablets und/oder Smartphones mit entsprechenden, vorher abgespeicherten Filmchen für Kinder. Auch auf Mittelstrecken bieten viele Linien bereits Bord-Computer mit individuell auswählbaren Unterhaltungsprogrammen an. Tipp: Nehmt ggf. passende On-ear-Kopfhörer mit. Mal und Klebebücher helfen bei uns immer.

Gerade Kleinkinder haben einen oft unberechenbaren Appetit. Entsprechend sollte die Lunchbox mit dem Essen ausgestattet sein.
Bedenkt, dass nicht auf allen Flügen kostenlose Getränke und/oder Mahlzeiten angeboten werden. Stellt Eure Auswahl an Snacks so zusammen, dass für jedes Bedürfnis etwas dabei ist: ein herzhaftes Würstchen oder Käsebrot, ein paar vorgeschnittene Apfel- und Gurkenstücke, Reiswaffeln oder ähnliches.
Packt ruhig auch etwas zu naschen ein. Gummibärchen schmieren nicht schmecken auch der Mama.
Achtet darauf, dass etwas zum Lutschen oder Kauen dabei ist – das hilft beim Druckausgleich, ebenso wie Trinken bei Start und Landung.


Ist Euer Kind auf Medikamente angewiesen? Dann vergesst nicht, es im Handgepäck zu verwahren und es ggf. beim Sicherheitscheck vorzuzeigen. Empfehlenswert sind in der Reiseapotheke folgende Medikamente, die in altersgerechter Dosierung griffbereit sein sollten:
Ein Mittel gegen Übelkeit, z. B. Vomex.
Ein Schmerzmittel, etwa Ibuprofen oder Paracetamol in Saft- oder Zäpfchenform.
Ein abschwellendes Nasenmittel, das bei etwaigem Ohrendruck hilfreich sein kann.

Beim Essen gekleckert, zu kalt, eingenässt oder sich übergeben: Vieles kann passieren, was neue Kleidung erfordert.
Packt eine zweite Garnitur Klamotten ein, um ggf. alles einmal wechseln zu können.
Nehmt ausreichend Windeln und Wickelzeug mit.
Bedenkt, dass die Klimaanlage des Fliegers u. U. zu kalt oder zu warm eingestellt sein kann.

Kurz vor dem Flug

Macht zu Hause vor der Abreise zum Flughafen noch mal einen finalen Check, ob alles Wichtige dabei ist: Pässe, Impfbücher, Medikamente etc.

Fragt am Check-in, ob alle zusammensitzen können: Meist achten die Mitarbeiter am Schalter ohnehin drauf, aber immer wieder kommt es vor, dass Familien im Flieger getrennt platziert werden. Bei Geschwister Kindern ist es von Vorteil bereits vor dem Check In zu besprechen, wer bei welchem Elternteil sitzen möchte. Manchmal bekommt man 2 und 2 Plätze oder auch 3 und 1. Da erleichtert eine Absprache vorher einiges und vermeidet die ersten Tränen vor dem Flug.

Gebt am Schalter an, ob Ihr bei einer etwaigen Zwischenlandung auf Euren Kinderwagen/Buggy angewiesen seit, andernfalls kann es passieren, dass Ihr bei einem mehrstündigen Zwischenstopp plötzlich ohne dasteht.

Kurz vor dem Einstieg in den Flieger solltet Ihr nochmals aufs Klo gehen oder die Windel noch einmal wechseln. Dies ist während des Flugs eher beschwerlich.

Wenn alles eingepackt ist, eingecheckt wurde und man schließlich endlich im Flieger sitzt, schnauft kurz durch: Das Stressigste habt Ihr nun erst einmal geschafft. Jetzt gilt: Beschäftigt Euer Kind. Und auch wenn Ihr das jetzt noch nicht glaubt: Die Zeit vergeht buchstäblich wie im Flug.

Vor dem Start beobachten wir das Treiben aus dem Fenster.
Klagt Euer Kind häufiger über Ohrenprobleme, empfiehlt es sich, jetzt auch Nasentropfen zu verabreichen.
Wenn die Maschine dann kurz vor dem Start ist, bietet Eurem Kind zu trinken und etwas zu kauen/lutschen an, um Ohrendruck vorzubeugen.

Nachdem die Abschnallzeichen erloschen sind, kann man auch schon mal durch die Kabine laufen. Achtet darauf, dass das Kind nicht allein unterwegs ist.
Beim Essen empfiehlt es sich, wenn ein Elternteil seine Mahlzeit etwas nach hinten verschiebt, sodass es sich um das Kind kümmern kann.

Wenn das Kind trotzdem nörgelt und nicht mehr still sitzen will, dann bleibt gelassen. Jedes Erziehungskonzept lebt auch davon, mal Ausnahmen zuzulassen. Manchmal ist es besser, der Tochter/dem Sohn seinen Wunsch (mal kurz aufstehen, mit dem Handy von Papa spielen, Süßigkeit essen usw.) zu erfüllen, als ausgerechnet im Flieger eine Grundsatz-Diskussion mit einem Kleinkind zu starten.

Eigentlich gibt es für Mutter und Vater nur zwei Tipps:

Achtet nicht darauf, was kinderlose Mitpassagiere sagen, denken könnten oder wie sie vielleicht auf ein quengelndes Kind reagieren.

Bleibt ruhig und entspannt!